Weltwinterspiele in Schladming

Apr 3, 2017 | Veranstaltungen

Rebecca Weiss gewinnt zwei Medaillen im Schneeschuhlauf – Oliver Raabe hat als Langläufer Pech

Als größte internationale Sportbewegung für Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung bietet Special Olympics weltweit für mehr als 4,2 Millionen Athleten in 170 Ländern ganzjährige Trainings- und Wettkampfmöglichkeiten in 32 verschiedenen olympischen Sportarten an. Diese Sportarten (bzw. ihr Regelwerk) sind so gestaltet, dass möglichst viele Menschen mit intellektueller Behinderung daran teilnehmen und sich ihrer Behinderung entsprechend mit annähernd gleich starken Sportlern messen können. „Special Olympics International“ wurde 1968 von Eunice Kennedy Shriver gegründet und hat seinen Sitz in Washington/USA. Von diesem Hauptsitz aus koordiniert Special Olympics International die nationalen Special Olympics Programme.

Im Verbund der insgesamt 2.700 Athletinnen und Athleten aus 106 Ländern hat sich die 110 Personen umfassende Deutsche Delegation bei den Special Olympics World Winter Games 2017 in Schladming, Graz und Ramsau mit ihrem Auftreten und ihrem Teamgeist überzeugend präsentiert und sich damit auch als potentielle Ausrichter künftiger Weltspiele empfohlen. Die Weltwinterspiele 2017 wurden am Abend des 24. März mit einer bunten Show samt Special Olympics Zeremoniell im Stadion Graz beendet. Auch die Lebenshilfe Ostallgäu/Wertachtal Werkstätten schickte mit Rebecca Weiss im Schneeschuhlauf und Oliver Raabe im Langölauf, klassischer Stil, zwei Athleten an den Start.

Rebecca Weiss hat sich seit über einem halben Jahr perfekt für die Spiele vorbereitet und trainierte bis zu 5 mal in der Woche. Schon in der Vorbereitungsphase traf sie sich mit der deutschen Auswahl für die Spiele in Inzell zu einem Trainingslager. Schon im Jahr 2014 war sie in Antwerpen bei den Europäischen Spielen am Start und konnte dort überragend eine Gold- und eine Bronzemedaille erringen. In der Wettkampfsportart Schneeschuhlaufen waren es ihren ersten großen Spiele und so war die Aufregung sehr groß.

Da der Schneemangel in diesem Winter kein geeignetes Training zugelassen hatte musste Rebecca immer wieder mit ihren Schneeschuhen unter sehr matschigen Bedingungen trainieren. Das harte Training zahlte sich für sie aus.So wurde sie über 800 Meter in einem sehr starken Feld Dritte in 5,44 Minuten. Und das obwohl sie, da keine weiteren Frauen über diese Distanz gemeldet waren, mit den Männern gewertet wurde.

In der Staffel holte sich über 4 x 400 Meter zusammen mit Ina Brückner, Anton Grotz und Markus Protte sogar eine Silbermedaille.

Auch Oliver Raabe bereitete sich perfekt für die Spiele vor und steigerte sein Trainingspensum enorm. Mit der deutschen Skilanglaufmannschaft trainierte er im Ötztal und seine Wochenenden verbrachte er auf der Suche nach Schnee im Kleinwalsertal oder in Oberstdorf.

Oliver hatte es in seinem Teilnehmerfeld sehr schwer. Die internationale Konkurrenz war enorm stark und so kam Oliver bei seinen ersten Weltspielen über 10 km auf den 5. Platz in einer sehr guten Zeit von 46.12 Minuten. Auch über die 5 Kilometer startete er im klassischen Stil und musste sich mit dem undankbaren 4. Platz in einem äußerst engen Renn zufrieden geben. Im letzten Rennen mit der Staffel über 4,1km kam er mit seinen Mannschaftskameraden auf den 7. Platz. Man merkte allen Teilnehmern mittlerweile die hohe Wettkampfbelastung deutlich an.

Das mediale Interesse war sehr groß. Der ORF übertrug die Eröffnungs- und Abschlussfeier live. Dort sangen Helene Fischer und Andras Gabalier zu großen Freude der Athleten.

Zuhause angekommen geht es für die Athleten der Lebenshilfe Ostallgäu gleich weiter. Im Mai steht mit dem Rennsteiglauf das größte Europäische Rennen an und auch die bayrischen Meisterschaften im Juli in Hof rücken immer näher.

Jetzt gilt es für alle die Motivation der Sportler aufrecht zu halten und weiter gute Leistungen zu bringen. Die nächsten Weltwinterspiele sind in Korea, und auch dort will die Lebenshilfe wieder mit Athleten vertreten sein.

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