Tag der Geschwister: zwei Held*innen

Kleiner Bruder – großer Held: Sophia gibt seit der Geburt ihres kleinen Bruders liebevoll auf ihn
Als Elias auf die Welt kam, war Sophia drei Jahre alt. Sie war damals schon die tapfere große Schwester, eine Kümmerin. Obwohl sie die ganzen Geräte und Kabel, die wir zeitweise im Kinderzimmer hatten, bestimmt verunsichert haben. Sie prüfte immer und kontrolliere alle Verbindungen – die große Schwester eben.
Elias kam in der 24. Schwangerschaftswoche zur Welt, er wog 600 Gramm und war 30 cm groß. Bis wir ihn nach Hause holen konnten, vergingen viele Wochen, geprägt von Unsicherheit und Ängsten. Die Ärzte versuchten, uns damals auf Wahrscheinlichkeiten vorzubereiten: dass Elias womöglich nicht sprechen oder laufen könnte und weitere Entwicklungsverzögerungen haben wird. Bereits im ersten Jahr wurde Elias bestmöglich mit Physiotherapie gefördert. Dann stießen wir zur Frühförderung der Lebenshilfe. Oder besser gesagt, sie zu uns. Denn eine Heilpädagogin besuchte uns wöchentlich zu Hause, trainierte mit Elias und war für uns als ganze Familie, auch für Sophia, da. Gleichzeitig konnten wir mit dem Team der Frühförderung auch über unsere Sorgen und Gedanken in Bezug auf Sophia sprechen. Als Eltern sind wir immer im Zwiespalt, um allen Bedürfnissen unserer Kinder gerecht zu werden. Natürlich hatten wir oft ein schlechtes Gewissen, ob Sophia nicht zu kurz kommt. Dabei tat und tut es nach wie vor gut, das Team der Frühförderung zu haben. Die Geschwister werden immer mit einbezogen. So haben wir auch mit Sophia ein Jahr vor ihrer Einschulung die Frühförderstelle in Marktoberdorf regelmäßig besucht.
Das interdisziplinäre Team der Frühförderung aus Heilpädagogen, Ergo-, Logo- und Physiotherapeuten bietet vielfältige und flexible Unterstützung. Je nach Entwicklung werden die Fördermaßnahmen angepasst, Elterngespräche finden gemeinsam mit allen statt. Die Förderungen sind für uns Familien in der Regel kostenlos bzw. werden refinanziert.
Elias wäre ohne die Frühförderung nicht so aktiv wie jetzt. Wir haben heute die Prognose, dass er in einigen Jahren seine Entwicklungsverzögerungen wahrscheinlich aufgeholt haben wird. Er besucht die integrative Gruppe im Kindergarten in Seeg und ist, wenn man Sophia fragt, ein ganz normaler, kleiner Bruder. Mit dem man sich auch einmal kräftig streiten kann. Gerade dann, wenn er das Lieblingsspielzeug klaut oder wieder dazwischen plappert.
Bilder: Stefanie Giesder


Titel

Zwischenüberschrift (grösser)
Ich bin ein ZitatVorname Name
Weitere Artikel
Aus der Kategorie: