Neue Hoffnung in Mamajiwzi

Schritt für Schritt in Richtung Tagesstätte: In Mamajiwzi in der Ukraine hat sich in den letzten Monaten einiges getan. Die Partnerorganisation der Lebenshilfe Ostallgäu-Kaufbeuren „Träume der besonderen Kinder“ errichtet dort eine Tagesstätte mit Therapieangeboten für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit einer Behinderung. Die Lebenshilfe unterstützte den Rohbau bereits mit 100.000 € aus den Spenden zugunsten der Ukraine-Kooperation.
Auf rund 800 qm Nutzfläche entsteht dort ein modernes Betreuungs- und Therapiezentrum, um eine angemessene Versorgung von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Behinderung in der Stadt und dem Umland von Mamajiwzi zu ermöglichen. „Gerade bei der Einrichtung schaffen wir dort einen sehr hohen Standard für ukrainische Verhältnisse,“ beschreibt Klaus Prestele, Geschäftsführer der Lebenshilfe Ostallgäu-Kaufbeuren das Projekt. Gemeint sind damit vor allem Therapiegeräte, mit denen bestmögliche Rahmenbedingungen für die Mitarbeitenden und Patienten vor Ort aufgebaut werden. „So können bessere Therapieerfolge erzielt und komplexere Behandlungen angeboten werden als bislang.“ Zumal mit Kriegsausbruch die meisten Einrichtungen für Menschen mit einer Behinderung geschlossen wurden.
Bereits 2022 unterstützte die Lebenshilfe ihre ukrainische Partnerorganisation beim Aufbau einer Übergangseinrichtung. Das Angebot umfasst eine Beratungsstelle, Therapieräume und ein Sozialcafé. Mit Fertigstellung der Tagesstätte (Ziel: Ende 2024) können weitere, dringend notwendige Angebote für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit Behinderung geschaffen werden. „Der Austausch mit den Kostenträgern vor Ort ist sehr offen, wir arbeiten hier Hand in Hand. Zukünftig werden die laufenden Kosten des Therapiezentrums durch die Stadt Mamajiwzi getragen, sodass der Betrieb der Einrichtungen gewährt wird,“ erklärt Klaus Prestele. Dennoch sei die Einrichtung vor Ort weiterhin auf Spenden angewiesen, um zunächst die Baumaßnahmen fertig zu stellen und zusätzliche Kosten der bestehenden Angebote zu decken.
Wie lebendig die Ukraine-Kooperation der Lebenshilfe Ostallgäu-Kaufbeuren ist, zeigt sich auch hier in Kaufbeuren. Ende Oktober treffen Mitarbeitende aus Mamajiwzi im Allgäu für einen Fachaustausch ein. In den Herbstferien kommen Jugendliche aus Mamajiwzi und der Heilpädagogischen Tagesstätte (Förderschwerpunkt geistige Entwicklung) aus Kaufbeuren in Kreisau/Polen für eine Ferienfreizeit zusammen. Und im kommenden Jahr seien Besuche vor Ort durch Vertreter*innen der Lebenshilfe geplant, so Klaus Prestele. „Unsere Kooperation ist seit Beginn sehr eng und freundschaftlich geprägt. Natürlich ist das mit Kriegsausbruch noch einmal intensiver geworden. Wir sind dankbar, dass wir durch die neue Tagesstätte die Mitarbeitenden vor Ort weiter in ihrem Einsatz für Kinder und Jugendliche mit einer Behinderung stärken können. Das gibt Zuversicht in der aktuellen Situation.“ Groß ist die Hoffnung auch in Mamajiwzi. Anfang September konnte eine Lebenshilfe-Delegation zuletzt Einblicke in das Geschehen vor Ort haben. Entstanden sind dabei Kurzportraits von Mitarbeiter*innen, Angehörigen und Nutzer*innen der bestehenden Einrichtungen, mit denen ein Dank an jegliche Form der Unterstützung für die Ukraine-Kooperation der Lebenshilfe verbunden ist.
Ukraine-Partnerschaft
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