Leitungsklausur Selbstbestimmung
Die Leitungsebene der Vereinseinrichtungen und der Wertachtal-Werkstätten traf sich zum Thema Selbstbestimmung
Die Supervisorin Gabriele Jocher führte durch den Tag und half dabei Möglichkeiten, Erreichtes, Wünsche und Grenzen von Selbstbestimmung in den Einrichtungen auszuloten. Höhepunkt des Tages war der Vortrag des Entwicklers des Assistenzmodells, Willem Kleine Schaars.
Der Holländer faszinierte durch seine Freude und Überzeugungskraft. Grundgedanke seines Modells ist, dass jeder „Regisseur seiner eigenen Möglichkeiten“ ist. Das heißt, dass jeder, ob mit oder ohne Behinderung, Fähigkeiten und Grenzen hat. Innerhalb seiner Möglichkeiten möchte und soll, als Ausdruck seiner Würde, jeder selbst bestimmen können. Wenn eine andere Person in diesen Möglichkeitsrahmen eindringt, durch Vorschriften oder Bevormundung, führ dies zu Ablehnung und Konflikten.
Kleine Schaars machte deutlich, dass der wichtigste Schritt ist, herauszufinden, welche Möglichkeiten in den Personen stecken, mit denen man umgeht. Sei es als Betreute oder auch im Team. Aus den Möglichkeiten erwächst dann aber auch eine Verantwortung. Menschen mit Behinderung werden in die Pflicht genommen, sich für die Bereiche, in denen sie agieren, selbst einzusetzen. Kleine Schaars veranschaulichte seine Arbeit durch Videoaufzeichnungen. In ihnen wurde deutlich sichtbar, dass durch das sich Zurücknehmen der Mitarbeiter*innen Potentiale bei den Betreuten geweckt wurden. Konflikte reduzierten sich, Mitarbeiter*innen und Betreute erlebten vormals stressige Situationen, etwa Essen, als viel weniger anstrengend.
Am Ende waren die Anwesenden begeistert und nahmen viele Inspirationen mit in ihre Arbeit. Wie diese konkret werden können, wird das Themenjahr noch zeigen.
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