Beratungsstelle und Therapieeinrichtung für Menschen mit Behinderung entstehen

Ukraine-Kooperation der Lebenshilfe Ostallgäu-Kaufbeuren festigt sich trotz des Kriegsgeschehens


Wir stehen dazu im engen Austausch mit den Leiterinnen der Einrichtungen vor Ort, um möglichst zielgenau unsere Hilfe einzusetzen.Klaus Prestele, Geschäftsführer
Mit Beginn des Krieges hat die Lebenshilfe Ostallgäu-Kaufbeuren verstärkt Spenden für ihre ukrainischen Partnerorganisationen gesammelt. „An drei Stellen konnten wir mit Teilen der Spendeneingänge bereits unkompliziert die Familien vor Ort unterstützen,“ beschreibt der Lebenshilfe-Geschäftsführer. So wurden die Gehälter der Mitarbeiter*innen in den Organisationen auf 100 Prozent aufgestockt, denn mit Kriegsausbruch wurden die monatlichen Zahlungen von den Behörden auf 60 Prozent gedrosselt – bei gleichzeitig immens gestiegenen Lebenshaltungskosten. Zudem beschaffte die Lebenshilfe in Deutschland Medikamente, die vor Ort dringend benötigt werden, aber dort nicht mehr verfügbar sind. „Diese lassen wir unseren Kooperationspartnern laufend zukommen.“ Parallel dazu werden auch Gelder direkt an die Organisationen überwiesen, mit denen Lebensmittel, Hygieneartikel und medizinische Güter, die dort noch zu erwerben sind, gekauft werden können. „Wir stehen dazu im engen Austausch mit den Leiterinnen der Einrichtungen vor Ort, um möglichst zielgenau unsere Hilfe einzusetzen.“
Prestele nutzte seinen Besuch vor Ort, um weitere Schritte des im vergangenen Sommers abgeschlossenen Kooperationsvertrags zu vereinbaren. So soll in der Stadt Mamawjiwzi die Elterninitiative „Träume der besonderen Kinder“ ein Beratungsbüro inkl. Therapieräumen und einem Inklusionscafé erhalten. „Die Renovierungsarbeiten laufen, die Kosten hierfür trägt die Kommune auch weiterhin,“ so Prestele. Dies sei nicht selbstverständlich, gerade in den unsicheren Kriegszeiten aktuell. Prestele befürchtet, dass Einrichtungen für Menschen mit einer Beeinträchtigung in der Ukraine in Zukunft deutlich erschwerte Bedingungen haben. „Denn bereits vor Kriegsausbrauch gab es praktisch ein chronisch unterfinanziertes staatliches Unterstützungssystem. Welche Folgen der Krieg auf ein solch fragiles System hat, kann man sich ausmalen,“ zeigt sich Prestele besorgt. Deswegen stärke die Lebenshilfe vor allem die Elterninitiative, die bei weiter sinkenden staatlichen Leistungen mehr denn je gefordert sein wird. „Wir unterstützen so aktuell die Anschaffung von IT und Ausstattung für die Beratungsstelle und das Inklusionscafé, um so eine Anlaufstelle für Familien und Menschen mit einer Beeinträchtigung zu ermöglichen.“
Spendenaufruf
Spenden für die Kooperation der Lebenshilfe Ostallgäu-Kaufbeuren mit den zwei Organisationen für Menschen mit Beeinträchtigung in der Ukraine können auf das Konto der Lebenshilfe überwiesen werden:
IBAN DE48 7345 0000 0000 0147 95
Sparkasse Kaufbeuren
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